Della Bella hat wiederholt trabende Pferde in der Natur gezeichnet. Dennoch scheint ein gewisser Einfluss durch eine Radierung von Antonio Tempesta vorstellbar. Dieser hatte in seiner Serie „Pferde aus verschiedenen Ländern“(Anm. 1) ein in ähnlicher Weise trabendes Pferd dargestellt.(Anm. 2)
Della Bella wiederholte das Motiv der Hamburger Zeichnung in fast identischer Form auf einem Blatt in den Uffizien (Anm. 3), erzielte aber dort durch die Lavierung mehr Volumen.
Ein in weitgehend übereinstimmender Technik gezeichnetes galoppierendes Pferd zeigt ein weiteres Blatt in den Uffizien (Anm. 4).
Della Bella verwendete ein sehr ähnlich trottendes Pferd – seitenverkehrt – auf einer der Radierungen der Folge „DIVERSI Capricci“ (de Vesme/Massar 138), ohne dass man aber die Hamburger Zeichnung als direkte Vorzeichnung dafür einstufen kann.(Anm. 5)

David Klemm

1 The Illustrated Bartsch 36 (17), 941-[1] (161)–968 (161).
2 The Illustrated Bartsch 36 (17), 946 (161).
3 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 880 ORN.
4 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 879 ORN.
5 Alexandre de Vesme, Phyllis Dearborn Massar: Stefano della Bella. Catalogue Raisonné, Alexandre de Vesme with Introduction and Additions by Phyllis Dearborn Massar, 2 Bde., New York 1971, Bd. I, Nr. 138.

Details zu diesem Werk

• Provenienz

  Erworben 1967 aus Privatbesitz

• Bibliographie

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Stefano della Bella. Katalog und Tafeln. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2009, S. 59, Abb. S. Farbtafel S. 158, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 210

  Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, Helmut R. Leppien und Heinz Spielmann; Herausgeber: Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 1968, S. 174-175, Abb.-Nr.