Um 1795 hat Graff ein Hüftbild des livländischen Agronoms August Friedrich von Sivers (1766–1823) gemalt (Anm.1), das den Kopf leicht nach rechts gewendet, mit langem Haupthaar zeigt. Die vorliegende Zeichnung, die bisher als Bildnis eines Unbekannten galt, stimmt in den entscheidenden Gesichtspartien mit dem Bildnis von Sivers überein, weshalb anzunehmen ist, dass das gemalte Bildnis nach vorliegender Zeichnung entstanden ist. Damit wird Berckenhagens Datierung des Gemäldes bestätigt und kann genauer auf die Jahre 1794/95 eingegrenzt werden.

Peter Prange

1 Ekhart Berckenhagen: Anton Graff. Leben und Werk, Berlin 1967, S. 336, Nr. 1273, Abb.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Unten rechts signiert und datiert: "A. Graff 1794" (schwarze Kreide); rechts davon bezeichnet: "rl." (Bleistift)

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso oben nummeriert: "18." (Rötel, mit Bleistift durchgestrichen); rechts davon nummeriert: "7" (Bleistift); unten bezeichnet: "Aus(?) A. Graffs Nachlaß erstanden 17. Oct. 1833 - 17. gts?." (Bleistift); Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

• Wasserzeichen / Kettenlinien

  "SW", wohl Augsburg Mitte 18. Jh., Schriftart ähnlich Heawood 3221, Augsburg 1744

• Provenienz

  Carl Anton Graff (1774-1832), Dresden (?); Frau von Dallwitz, Berlin; erworben 1964 von Johanna von Dallwitz, Timmendorfer Strand

• Bibliographie

  Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775-1875. Zeichnungen, Aquarelle. Pastelle, Ölstudien. Miniaturen und Möbel; Königliche Nationalgalerie Berlin, 1906, S. 53?, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 2542?

  Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Peter Prange; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2007, S. 173-174, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 353

  Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, Helmut R. Leppien, Heinz Spielmann; Herausgeber: Hamburger Kunsthalle, Museum für Kunst und Gewerbe, 1966, S. 188, Abb.-Nr.