Herman van Swanevelt, Zeichner
Landschaft mit Wasserfall, 1630 - 1644
Drei heute in Florenz verwahrte Radierungsentwürfe Van Swanevelts sind vermutlich auf gleichem, mindestens ähnlichem Papier gearbeitet und wahrscheinlich um 1644 in Paris entstanden.(Anm.1) Unser Blatt ist etwas früher anzusetzen: Die eigenhändige Bezeichnung in italienischer Sprache „trenta nove“ weist auf eine Entstehung im Jahre 1639 und damit in Rom. Stilistische Beobachtungen stützen diese Interpretation: Die im Hintergrund getupften, im Mittelgrund von gezackten Konturen eingefassten Bäume verweisen auf die in die frühen 1630er Jahre angesetzte Inv.-Nr. 22570. Ein Entwurf zu einem unvollständig „163.“ datierten Gemälde in Amsterdam ist in Schraffur und Staffagebildung ebenfalls verwandt.(Anm.2)
Annemarie Stefes
1 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv. Nr. 705 P, Inv.-Nr. 718 P und Inv.-Nr. 712 P, vgl. Anne-Charlotte Steland: Die Zeichnungen des Jan Asselyn, Fridingen 1989, S. 18 und ebd. Anm. 20 zu dem dort verwendeten Wasserzeichen (Baselstab über Haus), allerdings mit falschem Verweis auf „Heawood 3152“; zu der Datierung dieser Zeichnungen vgl. Anne Charlotte Steland: Herman van Swanevelt als Radierer. Zur Chronologie der Entwürfe und der Drucke, in: Oud Holland 118, 2005, S. 38-78, S. 59.
2 Die Zeichnung befindet sich in Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr.RP-T-1982-74, das Gemälde im Rijksmuseum, Inv.-Nr. SK-A-4713, vgl. Anne Charlotte Steland: Studien zu Herman van Swanevelt: Zeichnungen zu Fresken und Gemälden, in: Oud Holland 115, 2001/2002, S. 19-60, Abb. 6 und 7.