Aert Schouman, Zeichner

Liegender Jagdhund

Im Bereich des Tierstücks hatte sich Aert Schouman auf die nahezu bildnishafte Wiedergabe von Vögeln spezialisiert. Säugetiere spielten eine eher untergeordnete Rolle, wobei Schoumans Interesse hier den exotischen Tieren galt, die er in der Menagerie seines Gönners Willem V. in Apeldoorn studieren konnte.(Anm.1) Aber nicht nur thematisch steht der „Liegende Jagdhund“ isoliert im Œuvre Schoumans, sondern auch mit Blick auf die technische Ausführung, denn für die Gattung des „Tierporträts“ verwendete Schouman in der Regel ausschließlich Aquarellfarben. So ist die dichte, konzentrierte Kreideschraffur unserer Zeichnung ohne Parallele in seinem Œuvre, während die Vegetationsstrukturen in der für Schouman charakteristisch flüssigen Manier aufgetragen sind. Diese Besonderheit wäre laut Charles Dumas möglicherweise dadurch zu erklären, dass es sich hier um das von Schouman überarbeitete Werk eines anderen, bislang nicht identifizierten Künstlers handelt.(Anm.2) Von Robert-Jan te Rijdt wurde das Blatt hingegen in seiner Gesamtheit als eigenhändig akzeptiert.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Vgl. Laurens J. Bol: Aart Schouman. Ingenious Painter and Draughtsman, Doornspijk 1991, S. 94; vgl. Zeichnungen wie den „Kronenducker“, Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1960-106.
2 Charles Dumas, E-Mail vom 29. 1. 2009 auf Grundlage einer Digitalphotographie, mit Hinweis auf die von Schouman mit einer landschaftlichen Rahmung versehene „Studie eines Kranichs“ von Pieter Holsteyn, Aukt.-Kat. Berlin, Bassenge, 30. 5. 1997, Nr. 5233 mit Abb.
3 Mitteilung vom 24. 10. 2009 auf Grundlage einer Digitalphotographie.

Details zu diesem Werk

Schwarze Kreide, Pinsel in Grau; Einfassungslinien (Feder in Braun) 151mm x 208mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1963-347 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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