Hendrik Kobell, Zeichner
nach Ludolf Backhuysen (I), Maler, Erfinder

Wijdschip in Seenot bei einer Flussmündung, um 1769

Dieses Blatt kopiert ein 1696 datiertes Gemälde Ludolf Backhuysens.(Anm.1) Anders als bei der wohl ebenfalls auf eine gemalte Vorlage zurückgehenden Inv.-Nr. 1963-267 arbeitete Kobell hier mit einem Raster, um die gemalte Vorlage in einen kleineren Maßstab zu übertragen. Von den 1769 datierten Inv.-Nrn. 1963-267, 1963-238 und 1916-492 unterscheidet sich die handwerklich saubere, aber wenig ausdrucksstarke Linienführung. Diese Eigenschaften lassen sich als Hinweis auf Entstehung um oder vor 1769 interpretieren, womit das Blatt zu den frühesten erhaltenen Zeichnungen Kobells gerechnet werden kann.(Anm.2) Griffelspuren weisen auf eine graphische Umsetzung; ein entsprechender Stich war der Zeichnung bislang aber nicht zuzuordnen.

Annemarie Stefes

1 London, Dulwich Picture Gallery, Inv.-Nr. DPG 327, Gerlinde de Beer: Ludolf Backhuysen (1630-1708). Sein Leben und Werk, Zwolle 2002, Nr. 89, Abb. 175.
2 Eine weitere Jugendarbeit befindet sich in Edinburgh: die 1768 datierenden „Fischerboote am Ufer“, die stilistisch unserer Inv.-Nr. 1963-267 nahe stehen, National Gallery of Scotland, Inv.-Nr. D 1120, Keith Andrews: Catalogue of Netherlandish Drawings in the National Gallery of Scotland, 2 Bde., Edinburgh 1985, Bd. 1, S. 44.

Details zu diesem Werk

Feder in Grau, grau laviert, Spuren von Graphit; Griffelspuren; quadriert mit Graphit; Einfassungslinien (Feder in Schwarz) 287mm x 368mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1963-266 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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