Paulus Constantin la Fargue, Zeichner

Kanalfähre in einer Ortschaft

Diese großformatige Zeichnung konnte bislang nicht topographisch bestimmt werden.(Anm.1) Anders als bei Inv.-Nr. 21934,1963-182 und 1963-178 stehen hier nicht markante Bauwerke im Fokus. Vielmehr handelt es sich um eine aufmerksam beobachtete Alltagsszene in kleinstädtischem Ambiente. Dabei spielt die Staffage eine wesentlich größere Rolle als bei den reinen topographischen Darstellungen von Zeitgenossen wie Pronk oder De Beijer. Zu den stimmungsvollen Details gehört hier der mit Hilfe einer Fähre den Kanal überquerende Zweispänner oder die rechts abgestellte Kutsche, die von einem Bediensteten gereinigt wird. Reiter und Passanten der verschiedenen Gesellschaftsschichten vervollständigen das Bild eines idyllischen Städtchens. Kennzeichnend für La Fargues Freude am Detail ist darüber hinaus der an der Hauswand rechts plakatierte Hinweis auf eine Verkaufsveranstaltung. Der nur unvollständig zu transkribierende Text verweist vielleicht auf eine Haushaltsauflösung mit entsprechender Nachlassauktion.

1 J. W. Niemeijer sah bei einem Besuch im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle 1963 einen möglichen Bezug zu der alten Fährverbindung bei Leiden („Haagse Schouw“). Für die freundliche Übermittlung dieser Information danke ich Robert-Jan te Rijdt.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, Pinsel in Grau, über Graphit; Einfassungslinien (Feder in Braun) 248mm x 361mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1963-181 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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