Diese Ansicht eines topographisch bislang nicht identifizierten Dorfes ist nicht ohne Frische gezeichnet und beruht vermutlich auf eigener Anschauung. Sie wurde allerdings zu Recht nicht in den Katalog der Werke Allaert van Everdingens aufgenommen, dem sie bislang zugeschrieben war.(Anm.1) Vielmehr lassen der gleichmäßig getupfte Baumschlag und die flüssig mit Pinsel konturierte Staffage an eine Entstehung im späten 18. Jahrhundert denken.(Anm.2)
Bei dem Künstlermonogramm „AVE“ handelt es sich vermutlich um das spätere Beiwerk eines Kunsthändlers.

Annemarie Stefes

1 Vgl. Alice I. Davies: The Drawings of Allart van Everdingen. A Complete Catalogue, Including the Studies for Reynard the Fox, Doornspijk 2007.
2 Robert-Jan te Rijdt hielt eine Entstehung um 1760/80 für wahrscheinlich (Mitteilung per E-Mail, 28. 1. 2006, auf Grundlage einer Digitalphotographie).

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Unten in der Mitte bezeichnet: "AVE" (Feder in Schwarz); auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten links Stempel der Sammlung Carl Fredrik Christian Rhodin (L. 2179)

• Wasserzeichen / Kettenlinien

  Wappen von Amsterdam, Heawood deest, vgl. ansatzweise 354, England? 1675 (disziplinierter), 364, Kent, 1710 (nur für den oberen Teil der Krone), 433, London, 1681 (sehr ähnlich, aber hier mit innerem Bogen)

• Provenienz

  Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 57; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

• Bibliographie

  Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, Stefes, Annemarie; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2011, S. 683, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 1314