Paul Cézanne

Mühle am Fluß (Die Brücke von Maincy), 1904/05

Cézannes Schaffen bildet eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts. Neben der Malerei widmete sich der Künstler sehr gern auch der schnelleren und spontanen Technik des Aquarells. Er hielt in seinen Landschaften keine direkten Eindrücke der gesehenen Natur fest, sondern schuf ein farblich wie kompositorisch harmonisches Gesamtbild derselben. Es entstanden gleichsam sehr persönliche und dennoch allgemein verständliche Abbreviaturen von Landschaften, die sich der leichter verständlichen perspektivischen Darstellung jedoch komplett entziehen. So hielt Cézanne hier die von dichten, sich im Wasser des Flusses spiegelnden Bäumen umstandene und rechts von einer alten Wassermühle flankierte Brücke von Maincy wie eine flirrende überirdische Erscheinung fest. Das Aquarell entbehrt nahezu jeder klaren Konturlinie oder Tektonik des Bildaufbaus – der Bildraum wird zur Fläche, die Farbe zur Form – und scheint allein aus sanft gesetzten Farbtupfen und einem diffusen Licht gestaltet zu sein.

Andreas Stolzenburg

Details zu diesem Werk

Aquarell 322mm x 493mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett.Geschenk 1963 an die Hamburger Kunsthalle anlässlich des 60. Geburtstages des Direktors Alfred Hentzen (1903-1985) Inv. Nr.: 1963-100 Sammlung: KK Zeichnungen, Frankreich, 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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