Kurt Schwitters

MZ 606 Leiden, 1923

Die Collage entstand im Jahr 1923, als Schwitters in Hannover seinen ersten Merzbau begann und die von ihm gegründete Merz-Zeitung herausbrachte. Mit Merz (ein Wortfragment aus „Commerzbank“) schuf Schwitters seine eigene Kunstrichtung, deren Ziel es war, das Prinzip der Collage auf alle Lebensbereiche zu übertragen: „Merz ist eine Weltanschauung. Sein Wesen ist absolute Unbefangenheit, vollständige Unvoreingenommenheit. […] Merz bedeutet Beziehungen schaffen, am liebsten zwischen allen Dingen der Welt“ (Schwitters). Bereits im Frühjahr 1923 hatte der Künstler zusammen mit Theo van Doesburg, dem Gründer der De-Stijl-Bewegung, in zahlreichen holländischen Städten „Dada-Feldzüge“ mit Lesungen und Vorträgen veranstaltet. Wie MZ 606 Leiden lassen die Collagen aus dieser Zeit mit den in Holland gefundenen Fahrscheinen, Eintrittskarten oder Zigarettenpapieren in der geometrischen Struktur der Anordnung noch deutlich den Einfluss der holländischen und russischen Konstruktivisten erkennen.

Petra Roettig

Details zu diesem Werk

Collage 200mm x 155mm (Blatt) 160mm x 130mm (Bild) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1961-3 Sammlung: KK Zeichnungen, 20.-21. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto:Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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