Daniel Lindenmaier, Zeichner
Landschaft mit Ruine, 1607
Das Blatt galt lange als Arbeit des Schweizer Künstlers Daniel Lindtmeyer (1552–1606/07), bis Friedrich Thöne darauf hingewiesen hat, dass es sich bei dem Blatt nicht um eine Arbeit des Schweizers handelt, sondern um den gleichnamigen, aus Halberstadt stammenden Goldschmied und Stecher. Von Lindenmaier (Lindemeyer, Lindenmeyer)(Anm.1) sind nur zwei weitere Zeichnungen im Stammbuch des Gottfried Müller in Berlin bekannt (Anm.2), die 1617 bzw. 1618 datiert sind. Vor allem das 1617 entstandene Blatt mit Andromeda und Perseus entspricht stilistisch der Hamburger Zeichnung.
Peter Prange
1 Zu Lindenmaier allgemein siehe Hans-Günther Griep: Daniel und Wulf-Ernst Lindemeyer, Maler, Holz-schneider und Kupferstecher in Goslar (1601–1663), in: Harz-Zeitschrift 15, Hildesheim 1963, S. 105–113, Taf. VIII-XIII; und Friedrich Thöne: Wolfenbüttel, Geist und Glanz einer alten Residenz, München 1963, S. 75–76, Abb. 59–60. Zum graphischen Werk von Lindenmaier siehe Robert Zijlma: Hollstein’s German Engravings, Etchings and Woodcuts, Bd. XXII: Johann Leipolt-Melchior Lorch, Amsterdam 1978, S. 119–121.
2 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 79 A 8, vgl. Robert Oertel: Ein Künstlerstammbuch vom Jahre 1616, in: Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen 57, 1936, S. 106, Abb. 8.