Anonym (deutsch, 17. Jh.), Zeichner/in
Joseph Heintz d. Ä., ehemals zugeschrieben

Joseph wird von seinen Brüdern an die Ismaeliter verkauft

Die beiden Rötelzeichnungen (vgl. auch Inv.-Nr. 1957-194) wurden 1957 als Blätter eines anonymen Meisters des 17. Jahrhunderts angekauft, doch hat Hans Möhle sie 1961 auf Grund des Monogramms (Anm. 1) Joseph Heintz d. Ä. (1564–1609) zugeschrieben.(Anm. 2) Stilistisch lässt sich diese Zuordnung jedoch nicht aufrechterhalten, weshalb schon Zimmer die Blätter nicht in sein Werkverzeichnis aufgenommen hat.(Anm. 3) Eine ähnliche Zeichnung mit der „Begegnung von Abraham und Melchisedek“, früher ebenfalls Heintz zugeschrieben, befindet sich in Basel.(Anm. 4) Zimmer rechnet dieser Gruppe eine weitere, allerdings nicht monogrammierte Zeichnung in Leipzig zu.(Anm. 5) Er konnte die Blätter, die alle das gleiche Monogramm tragen, bisher nicht zuordnen, datiert sie jedoch insgesamt in das mittlere bis späte 17. Jahrhundert.(Anm. 6)

Petra Roettig

1 Georg Kasper Nagler: Die Monogrammisten und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben & c. bedient haben, Bd. IV (fortgesetzt von A. Andresen), München 1871, S. 802, Nr. 2627.
2 Brief vom 23.10.1961 (Bildakte, Archiv der Kunsthalle).
3 Jürgen Zimmer: Joseph Heintz der Ältere. Zeichnungen und Dokumente, München 1998, sowie Brief vom 12. 8. 2004.
4 Basel, Kunstmuseum, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 1933.63, jetzt: Anonym, italienisch, 17. Jahrhundert.
5 Leipzig, Museum der bildenden Künste, Inv.-Nr. J 5866. Ein ähnliches Monogramm findet sich auch auf einer Zeichnung in der Bremer Kunsthalle.
6 Brief vom 7.8.2001 und 12.8.2004 (Bildakte, Archiv der Kunsthalle).

Details zu diesem Werk

Rötel 540mm x 406mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1957-193 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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