Die künstlerisch wenig beeindruckende Zeichnung entzieht sich bislang einer überzeugenden Zuschreibung. Alten Aufschriften zufolge wurden Bezüge zu Correggio oder zur französischen Kunst des 17. Jahrhunderts vorsichtig zur Diskussion gestellt. 2008 hat Chris Fischer mit Luca Giordano eine weitere mögliche Forschungsrichtung angedeutet.(Anm.1)
Aus traurigem Anlaß ist die Sammlungsgeschichte dieses Werkes von besonderem Interesse. Das Blatt wurde u.a. zusammen mit der Zeichnung aus dem Reni-Umkreis (Inv.-Nr. 1941-10) auf einer Auktion des Gerichtsvollzieheramtes in Hamburg erworben. Es handelt sich offensichtlich um die einzigen nachweisbar aus jüdischem Besitz stammenden Zeichnungen, die während der Zeit der Herrschaft der Nationalsozialisten in das Kupferstichkabinett gelangten.

David Klemm

1 Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 12.3.2008.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

• Provenienz

  Alfred Alexander (1884-1979), Königsberg (nicht bei Lugt) (1); [...] (2); Auktion Gerichtsvollzieheramts Drehbahn, 13.6.1941 (3); Ankauf von dort, 13.6.1941 (4)

• Bibliographie

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 440, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 706