Pieter de Molijn, Zeichner
Landschaft mit Ruine und Turm, 1654
Marcel Roethlisberger-Bianco zählte unser Blatt zu den charakteristischen Beispielen der verfeinerten Zeichenkunst De Molijns aus den mittleren 1650ern Jahren. Die in der Tat sehr reife, ausgewogene Komposition verschmilzt nordische Landschaftselemente mit einer eher südlich anmutenden Turmruine, wie man dies auch aus gleichzeitigen Werken von De Molijns Haarlemer Malerkollegen Nicolaes Berchem kennt. Eine Reise in den Süden ist für Pieter de Molijn auszuschließen; er wird seine Anregungen für das italienische Flair aus Werken anderer Künstler gezogen haben.(Anm.1) Verwandte Architekturmotive begegnen auf Molijn-Zeichnungen in Berlin, Kopenhagen und Amsterdam.(Anm.2)
1 Hans-Ulrich Beck: Pieter Molyn. Katalog der Handzeichnungen, Augsburg 1998, S. 10.
2 Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 13413, Hans-Ulrich Beck: Pieter Molyn. Katalog der Handzeichnungen, Augsburg 1998, Nr. 343; Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Kongelige Kobberstiksamling, Nr. Tu 82d,10, Hans-Ulrich Beck: Pieter Molyn. Katalog der Handzeichnungen, Augsburg 1998, Nr. 344; Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1879-A-52. Vgl. auch eine um 1626 angesetzte Zeichnung in Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Inv.-Nr. PdM 6, Hans-Ulrich Beck: Pieter Molyn. Katalog der Handzeichnungen, Augsburg 1998, Nr. 9.