Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Zeichner
nach Jacob Jordaens, Maler, Erfinder

Noli me tangere

Tischbeins Zeichnung entstand nach Jacob Jordaens (1593–1678) um 1616 entstandenem Gemälde gleichen Themas, in dem Christus den drei Marien die Botschaft an die Jünger aufträgt (Matthäus 28, 1–10), das aber gleichzeitig mit dem Motiv des „Noli me tangere“ verbunden ist.(Anm. 1) Bei Jordaens erscheint der Auferstandene Maria Magdalena als Gärtner (Johannes 20, 14–18) allerdings in einer Landschaft, während bei Tischbein Christus den drei Marien am offenen Grab begegnet. Die offene Grabmalsarchitektur wiederum erscheint in ganz ähnlicher Weise auf einer Zeichnung von Jordaens in Paris (Anm. 2), die um 1640 entstanden sein dürfte.

Peter Prange

1 Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 2037, vgl. Gemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis, Berlin 1996, S. 65 u. 292, Abb.
2 Paris, Fondation Custodia, Institut Néerlandais, Inv.-No. 648, vgl. Flemish drawings of the seventeenth century from the collection of Frits Lugt, Institut Néerlandais Paris, Ausst.-Kat. London/Paris 1972, S. 57–58, Nr. 42, Pl. 64.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, rote und schwarze Kreide, aquarelliert, Einfassungslinie Pinsel in Braun 250mm x 235mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1938-13 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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