Filippo Giuntotardi, Zeichner

Kleine Kaskade bei Tivoli, 1803

Die beiden Ansichten mit den Wasserfällen bei Tivoli (vgl. auch Inv.-Nr. 1936-76) zählen zur Gruppe der großformatigen italienischen Ansichten, die Filippo Giuntotardi vor allem um 1800 schuf. Charakteristisch sind eine sehr gute Zeichentechnik und das geschickte Arrangement von Naturwunder, Gebäuden und Menschen. Giuntotardi zwängt die Naturgewalten in eine strenge Bildordnung. Beide Ansichten geben nicht einen genauen Natureindruck wieder, sondern sind im Atelier vor allem auf Effekt hin angeordnet.(Anm.1)
Beide Aquarelle verdeutlichen, wie Gerhard Bott betonte, den Einfluss des von 1768 bis 1786 in Rom lebenden Jakob Philipp Hackert.(Anm.2) So zeigt z.B. dessen „Cascata delle Marmore“ bei Terni eine ähnliche Ansicht des Wasserfalls im steilen Hochformat.(Anm.3)
Die beiden Werke haben durch jahrzehntelange Aufbewahrung im Tageslicht ihre ursprüngliche Farbigkeit stark eingebüßt.

David Klemm

1 Gerhard Bott: Rom- und Tivoli-Ansichten von Filippo Giuntotardi, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg 21, 1984, S. 143-150, S. 150.
2 Ebd., S. 149.
3 Ebd.

Details zu diesem Werk

Aquarell 985mm x 635mm (Blatt) 114.3cm x 78.5cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1936-75 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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