Honoré Daumier, Zeichner, Lithograph
Aubert & C ͥᵉ, Drucker
Bauger & C ͥᵉ, Verleger

"LE PREMIER-NÉ [...]" / DER ERSTGEBORENE [...], Januar 1843 (Publikation in "Le Charivari" 23.08.1840)

Aus: Album "Moeurs Conjugales", 1843, Blatt 27

Titel, Beschriftung und Übersetzungen übernommen von The Daumier Register, Dieter und Lilian Noack:

Vollständiger Text:
LE PREMIER-NÉ.
Le fait est que l'enfant n'est pas mal. - Comment donc M'sieur! c'est à dire que c'est un Chérubin, un amour... Ah! dame! c'est pas étonnant, quand on a un père tourné comme vous!

Übersetzung:
DER ERSTGEBORENE.
- Tatsächlich, das Kind ist nicht übel!
- Was sagen Sie da Monsieur, es ist ein kleiner Engel!
- Na ja, meine Gute... das ist ja auch nicht erstaunlich, wenn man einen Vater hat, der so aussieht.


Informationen von The Daumier Register-Datenbank (teilweise gekürzt übernommen):
MOEURS CONJUGALES (Ehesitten) ist eine Serie von 60 Lithographien, die zwischen 19.5.1839 und 12.10.1842 im Charivari erschienen sind. Die Blätter Nr. 31, 32, 33, 34, 37, 44, 49, 50, 54 und 55 erschienen bereits zuvor in La Caricature (2. Publikation). Das Blatt Nr. 12 ist ein Nachdruck des Blattes Nr. 9 aus der Serie "Emotions Parisiennes".

Die Serie “Moeurs Conjugales” erschien im CHARIVARI vom 19. Mai 1839 bis 12 Oktober 1842. Ihr aussergewöhnlicher Erfolg bewirkte, dass ab Januar 1843 ein separates Album mit 60 sur blanc Drucken herausgegeben wurde. Es wurde zum Preis von 32 Francs offeriert.

Als diese Serie entstand, war Daumier noch nicht mit Alexandrine Dassy, seiner späteren, um 14 Jahre jüngeren Frau, verheiratet. Mehrfach taucht sie in dieser Serie als zärtliche Ehefrau auf. Das Verhältnis zwischen Mann und Frau war im Paris dieser Epoche gespannt. Die Frauenrechtsbewegung war im Entstehen begriffen, während gleichzeitig die Männer an ihrem überlieferten Denken der Vergangenheit festhielten. Daher waren die von Daumier in dieser Serie gezeigten kleinen Streitereien und Lächerlichkeiten der Ehe durchaus in der Bevölkerung bekannte Themen, die man vor allem beim Nachbarn zu erkennen glaubte. Lange sollte die männliche Idylle, wie sie in einigen der Blätter dieser Serie gezeigt wird allerdings nicht anhalten. Die "Femmes Socialistes" sowie die "Bas Bleus" standen bereit und forderten Gleichheit zwischen Mann und Frau.

Details zu diesem Werk

Kreidelithographie und Typendruck (sur blanc); fest aufgelegt 334mm x 256mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1915-255 Sammlung: KK Druckgraphik, Frankreich, 19. Jh. © Bildarchiv Hamburger Kunsthalle / bpk

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