nach Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler, Erfinder

Der Apostel Petrus, 1616

Aus: Die Apostel, Blatt 2

Die auf Ideen Raffaels zurückgehende Serie mit Christus und den Aposteln erfreute sich großer Beliebtheit. Hiervon zeugen nicht nur die qualitätvollen Versionen von Marco Dente und Marcantonio Raimondi. Nahezu 100 Jahre nach der ersten Ausgabe schuf der aus Urbino stammende Luca Ciamberlano eine weitere Ausgabe. Er kopierte die Vorlagen von Raimondi, wobei er die Reihenfolge änderte und den bei Marcantonio fehlenden Jacobus d. J. hinzufügte. Zudem platzierte er die Apostel in weite Landschaftsräume. Seine Eigenart äußert sich auch in textlichen Hinzufügungen. In der Bildunterschrift zur Darstellung von Christus erwähnt er - sicherlich nicht ohne Stolz - den gemeinsamen Geburtsort Urbino.
Ciamberlanos Verbundenheit zu Raffael zeigt sich auch darin, dass er eine von Francesco Villamena begonnene Wiedergabe der Loggien nach dessen Tod herausgab.
Vgl. Corinna Höper: Raffael und die Folgen. Das Kunstwerk in Zeitaltern seiner graphischen Reproduzierbarkeit, Ostfildern-Ruit 2001, S. 173-176.

David Klemm

Details zu diesem Werk

Beschriftung: Unterhalb der Darstellung rechts nummeriert: "İİ"; unterhalb davon links bezeichnet: "S. PETRVS. / CREDO in Deum Patrem omnipotentem creatorem ceoli et terre / Gio: Iacomo Roßi formis Rome alla Pace al insegna di Parigi"

Rom 1985.69.53; Höper A 26.3.2,

Nach 1877 wohl von Christian Meyer, dem damaligen Inspektor der Kunsthalle, aus unbekannter Quelle erworben; im ersten handschriftlichen Inventar des Kupferstichkabinetts (ca. 1890) erwähnt

Radierung 298mm x 182mm (Platte) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1798a Sammlung: KK Druckgraphik, Italien, 15.-19. Jh. © Bildarchiv Hamburger Kunsthalle / bpk

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